Tocharer

To|cha|rer 〈m. 3〉 Angehöriger eines indoskythischen Volkes

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Tocharer,

 

von den Chinesen Yuezhi (Yüeh-chih) genannte Stämme, die um 170 v. Chr. von den Xiongnu aus ihren Weidegebieten in Nordwestchina (Provinz Gansu) verdrängt wurden. Der größere Teil von ihnen wanderte in das Siebenstromland aus, der kleinere ließ sich im Tarimbecken nieder. Die größere Gruppe überschritt im letzten Drittel des 2. Jahrhunderts v. Chr. den Iaxartes (heute Syrdarja) und ließ sich am oberen Oxus (heute Amudarja) in dem später nach ihnen Tocharistan genannten Gebiet nieder, das damals Teil des Hellenobaktrischen Reiches (Baktrien) war. Bedeutung erlangte v. a. der Clan der Kushana, der über den Hindukusch hinaus nach Süden ausgriff und innerhalb weniger Jahrzehnte ein großes Reich schuf.